Das (How-to-) Radentscheid -Vernetzungstreff Dreh Deine Stadt Vol. 3

… fand am 2. und 3.6.2018 im Kulturzentrum Merlin in Stuttgart statt. Es folgt mein kleines, persönliches Protokoll, das Dir als Kurzanleitung für Deinen eigenen Radentscheid dienen kann. Bei Fragen zögere bitte nicht, entweder mich, irgendeinen Radentscheid, oder das <link https: changing-cities.org team>Team von Changing Cities zu kontaktieren.

Hallo-Runde

Jürgen vom Bündnis Esslingen aufs Rad: 3 Jahre Erfahrung, IGM

Peter von Changing Cities / Volksentscheid Fahrrad Berlin, Vereinsgründer und politischer Stratege fürs Radgesetz, DUH Radolfzell und Berlin, Fahrradfreundliches Neukölln und Berater


Peter.Feldkamp@Changing-Cities.org

...berichtet über die Rolle und Identität des Radentscheids und die Beschränkung auf das Fahrrad.

Er betont, dass der Radentscheid einen Eingriff in die Routine der Verwaltung darstellt, was als Angriff gewertet werden kann und einen potenziell anzuerkennenden Konflikt darstellt. Dieser ist angesicht der durch den Autoverkehr verursachten horrenden Kosten für Stau, Verletzte, Traumatisierte und Tote auch legitim.

Die aktuelle Verkehrsprojekte spiegeln die historische Realität statt der aktuellen Dynamik wieder.

  • Vorgehen: einladen, treffen, Themen ausarbeiten, Radentscheid einbringen
  • Netzwerken: Gemeinderat, Radforum, Critical Mass
  • Projektplan erarbeiten
  • Kanäle: Facebok, twitter, pad, cloud, email insbes. Der städtischen Redakteure, rss, STADT@dpa.com
  • Benennung: Initiative, Zweirat, Radentscheid, Bündnis oder Forum
  • Strategie: Ziele definieren! Nicht auf Radentscheid reduzieren
  • Zeitrahmen setzen
  • Mittel: Demos, Bürgerbegehren


Rekrutierung

Newsletter: Parteien inkl. Jugendgruppen, Uni-Gruppen und Fachschaften, BUND, Naturfreunde, Nabu, ADFC und VCD, Jugendgemeinderat

Medien: Zeitungs-Artikel, Umweltschutzbeauftragte, Uni-Aushang, Gemeindeblätter, facebook-Gruppen, Erklärungsflyer ins Umweltzentrum, Radläden, Bioläden, Radkurrier, Bezirksbeiräte, Radio, Blogs, Cafétrinken

ggf. andere RE fragen


Das erste Treffen

  • dient insbesondere der Terminfindung für Folgetreffen;
  • Ziele definieren: angenehmer und sicherer Radverkehr; außerdem schnell, bequem, effizient
  • Zuständigkeiten abstecken und Unterstützung ausbauen: Wer kann was / hat Lust auf was?
  • Um Hilfe fragen und Hilfe anbieten
  • Bürgerbegehren richtet sich an Gemeinderat, welcher Aufsicht über Verwaltung hat
  • Parteiarbeit klären
  • Termin der Gemeinderatswahl einkalkulieren


Die Studie Mobiles BW

  • präsentiert von Klaus Amler
  • der Automobil-Pfennig (?)
  • Parallele zum Textil-Zusammenbruch in BW, wo von 1950-60 900.000 Arbeitsplätze hops gingen
  • Wirtschaft und Arbeitsplätze zentrales Thema
  • Mobilitätsentzug ist Höchststrafe unserer Gesellschaft
  • Mobilität ist Grundbedürfnis wie Strom und Wasser, keine Individualisten-Bühne


Martin Randelhoff

Wohnungsbau und kommunale Entwicklung bringen neue Stakeholder

ganzheitliche Lösungen müssen von unten kommen

es braucht Veränderung, nicht nur Verbesserung

keine Ideologiefreiheit: konservatives lassez-faire und progressiver Wendewille sind unvereinbare Strömungen

das Etablissement hat wenig intrinsischen Veränderungswillen

Städte-Typen: retun on investment, Mensch&Umwelt (Paris&Wien), Event/Ego (Moskau, Gartenschau)

Falsche Kategorien: Stadt-Land, Rad-Auto

Richtig: soziologische und kulturelle Quartiersstrukturen; Raum&Mensch; universal design für Kinderfreundlichkeit (weil hier Mobilitätsmuster erlernt werden); Optimismus 2.0 (Digitalisierung) in Folge der Charta von Athen; vgl. Oslos Radverkehrsplan mit soziologisher Untersuchung der kulturellen Raumstruktur

Technik-Glaube und Umgang damit

neue Kategorien von xxl-xxs

Individualisierung und Einstellungen

Beim Aufbau integrierter Mobilitätskonzepte müssen Fehler gewagt werden statt nur auf Exportschlager zu setzen. Dabei können wir uns an ausländischen Modellen orientieren.

Technikkritik ist falsch, weil auch sie Teil der Lösung ist.

TU Berlin hat eine Veranstaltung zu städteplanerischem Scheitern gemacht

Knoflacher: Staus sind gut

dynamische Effekte

Radgesetz dient Herstellung von Augenhöhe

Entwicklungspläne brauchen Aktionsplanung im Anschluss mit jährlichem Umsetzungsbericht, um nimbys unter Druck zu setzen und Verbindlichkeit, Transparenz und Verantwortlichkeit herzustellen

Verflüssigung statt Beschleunigung durch stellenweise Verlangsamung wie an Pförtnerampeln in Zürich

Kopplungseffekte durch push und pull

Bloomberg‘sche 2030-Planung für NYC erhöht Wertigkeit durch persönliche Gestaltungsbeteiligung

Pariser Bürgerhaushalt

Transparenz ist kein Selbstläufer


Ein guter Radweg

  • auf Fahrbahnniveau (bzw. keine Berg- und Talfahrt an Zufahrten), baulich getrennt von Kfz
  • an Kreuzungen konfliktfrei/-arm eingebunden
  • breit genug zum Überholen von langsameren Radlern (z.B. Lastenräder, Räder mit Anhänger)
  • aus rotem Asphalt
  • ist objektiv & subjektiv sicher
  • bietet nebenan genug Platz für Fußgänger
  • wird von allen Radlern gerne genutzt


Quelle: RE Darmstadt