»Pop-Up Fahrradwerkstatt«

Hilfe zur Selbsthilfe

Fahrrad kaputt? Ab jetzt an der TU München kein Problem mehr! Die neue Pop-Up Fahrradwerkstatt stellt dort Werkzeuge und Ersatzteile zur Verfügung. Außerdem stehen den Nutzer*innen fahrradbegeisterte Studierende mit Rad und Tat zur Seite und helfen, die Panne selbst zu beheben.

Darum geht es

Natalie und Manuel studieren an der TU München und wollen ihre Kommiliton*innen motivieren, mehr mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Dazu gehört auch, sich bei einer Panne schnell helfen zu können. Deshalb organisieren sie regelmäßig eine Pop-Up Fahrradwerkstatt auf dem Campus. Dort können sich Studierende Werkzeuge ausleihen und bekommen in Selbsthilfeworkshops eine Anleitung, wie sie ihr Fahrrad reparieren können. Sie wünschen sich, dass die Nutzer*innen selbst anpacken können und keine Scheu davor haben, sich auch mal die Hände dreckig zu machen. Langfristig wollen sie eine feste Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt auf dem Campus Garching eröffnen und damit eine hilfreiche Anlaufstelle für radelnde Studis sein. Besonders freuen sie sich über Vernetzung und Austausch mit anderen Akteuren aus dem Bereich.

Interview

 

1. Wie genau sieht euer Projekt aus? Beschreibt es mit drei Worten.

Gemeinsam - Motivierend - Sportlich

2. Wie seid ihr auf die Idee zu eurem Projekt gekommen? Warum braucht es euer Projekt?

Wir kannten das Konzept einer Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt von anderen Unis und fanden es sehr schade, dass es an der TU München noch keine gab. Um noch mehr Studierende und Mitarbeitende zu motivieren, mit dem Rad zur Uni zu kommen, eine Anlaufstelle und einen sozialen Treffpunkt zu schaffen, möchten wir eine solche Werkstatt auch an unserer Uni gründen. Viele brauchen Hilfe bei der Fahrradreparatur und oft fehlt das richtige Werkzeug – da möchten wir aushelfen und unterstützen.

3. Was wollt ihr verbessern/ändern?

Wir wünschen uns, dass an einer so großen Uni wie der TU München das Thema Nachhaltigkeit einen höheren Stellenwert bekommt. Zudem soll die Fahrradwerkstatt Studierenden eine günstige Möglichkeit geben, mobil und unabhängig zu sein: Ob durch günstige recycelte Fahrräder zu Beginn des Semesters oder kostenlose Hilfe bei der Reparatur.

4. Was war das Erste, was ihr gemacht habt?

Ich habe meine Mitbewohner*innen und Freund*innen gefragt, ob sie bei so einem Projekt an Bord wären und glücklicherweise waren viele begeistert und haben ja gesagt – ohne sie wäre das nie ins Rollen gekommen.

5. Welche Schritte folgten? Gab es einen Plan?

Wir sind sehr schnell Teil des Referats für Umwelt der Studentischen Vertretung geworden, was organisatorisch sehr geholfen hat. So sind wir noch ein paar mehr geworden und profitieren seitdem unter anderem von der guten Vernetzung des Umweltreferats.
Zuerst haben wir eine Online-Umfrage durchgeführt, bei der wir die Nachfrage nach der geplanten Werkstatt feststellen konnten. Gerade sind wir dabei, einen Raum zu suchen, an dem wir dauerhaft unsere Werkstatt einrichten können. Bis dahin planen wir hin und wieder als Pop-Up-Werkstatt am Campus unsere Hilfe anzubieten.

6. Hattet ihr Startkapital? Wenn ja, wie habt ihr das akquiriert? Gab es Förderer neben der Starthilfe von »DIY: Verkehrswende selber machen«?

Vor dem Startkapital der VCD standen uns keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Die Unterstützung ermöglicht es uns, die Pop-Up-Werkstatt zu verwirklichen und somit den ersten Schritt zur Realisierung des Projekts zu gehen. Für die Gründung einer permanenten Werkstatt bemühen wir uns auch um weitere finanzielle Förderungen.  An unserer Uni haben wir beispielsweise am Campusgestaltungswettbewerb teilgenommen und hoffen, dass die Teilnahme erfolgreich sein wird.

7. Gab es Kooperationspartner, mit denen ihr zusammengearbeitet habt? Wie habt ihr diese akquiriert?

Im Moment sind wir dabei, unser Netzwerk aufzubauen und freuen uns, Kooperationspartner gerade mit konkretem Bezug zum Thema Rad zu finden. Wir sind bereits im Austausch mit Selbsthilfewerkstätten an anderen Unis, um uns diesbezüglich auch Rat zu holen.

8. Würdest du dein Projekt noch einmal genauso starten? Was würdest du anders machen?

Ich würde das Projekt auf jeden Fall wieder anstoßen! Die Begeisterung bei allen Beteiligten und Interessierten zu sehen und das Ziel vor Augen zu haben, das Projekt umsetzen zu können – das macht Spaß.