Wer Ladesäulen sät wird Elektromobilität ernten?

Elektromobilität scheint die Zukunft zu sein. Doch eFahrzeuge müssen geladen werden. Dazu braucht es Ladeinfrastruktur in Form von Ladesäulen.


Es gibt grundsätzlich fünf verschiedene Arten von Lademöglichkeiten- Wallboxen, normale Ladesäulen, Schnellladesäulen, Ultra Schnellladesäulen und Induktion. Im eigenen Haushalt können eFahrzeuge über den Haushaltsstrom mit Wallboxen mit Niederspannung (400 V) und einer Ladeleistung von 3,4 bis 22 kW geladen werden. Alternativ dazu können eFahrzeuge über Ladesäulen oder Induktion geladen werden. Normale Ladesäulen liefern Wechselstrom mit Niederspannung (400 V) und haben eine Ladeleistung von 3,4 bis 22 kW, wobei 11 kW-Ladesäulen die Regel sind. Schnellladesäulen liefern Gleichstrom mit Niederspannung (bis zu 450 V) und haben eine Ladeleistung von 22 kW bis 150 kW und Ultra Schnellladesäulen haben mit Mittelspannung (3 bis 30 kV) eine Ladeleistung von 150 bis 350 kW. Über Induktion besteht die Möglichkeit das eFahrzeug mit einer Ladeleistung von 3,4 bis 22 kW mit Niederspannung (400 V) zu laden.


Nun könnte man denken, es wäre sinnvoll, einfach überall Schnell- und Ultra Schnellladesäulen zu errichten, sodass überall innerhalb kurzer Zeit eFahrzeuge geladen werden können.

Schnellladesäulen laden eFahrzeuge, wie der Name schon sagt, deutlich schneller auf, als normale Ladestationen- nämlich in etwa 15 Minuten. Sie sind jedoch in der Anschaffung- sie kosten bis zu 20.000€- Wallboxen hingegen sind bereits ab 500€ erhältlich- und auch beim Tanken deutlich teurer.

Fahrzeuge stehen durchschnittlich 23 Stunden pro Tag und die am Tag zurückgelegten Wege sind überwiegend kürzer, als die Strecke, die mit einer Ladung zurückgelegt werden kann. Daraus ergibt sich, dass eine Schnell-Aufladung selten benötigt wird, nämlich nur, wenn längere Strecken zurückgelegt werden. Und wiederum daraus ergibt sich, dass Schnellladesäulen entlang von Autobahnen am sinnvollsten anzuordnen sind. Dazu sollten sie dann, gemeinsam mit den Tankstellen, auf den Schildern entlang der Autobahn ausgewiesen werden.

Wenn sich die Anzahl der eFahrzeuge in Zukunft deutlich vermehrt, und jene natürlich auch alle geladen werden müssen, wäre es vorstellbar, dass das Stromnetz schnell überlastet ist. Dafür bestehen zwei Lösungsansätze: Zum Einen kann das Stromnetz weiter ausgebaut werden. Dies kostet viel Geld. Zum Anderen gibt es die Möglichkeit, dass bei allen eFahrzeugen beim an den Strom anschließen die Uhrzeit angegeben wird, zu der sie wieder benötigt werden. Anhand eines Algorithmus wird dann ermittelt, wie lange welches Fahrzeug zur Vollladung benötigt und in welchem Zeitfenster es geladen wird, sodass es zu möglichst wenigen Überschneidungen mit dem Laden anderer Fahrzeuge kommt.