Wie ungerecht und wenig gleichberechtigt unsere Mobilität derzeit ist, zeigte Dr. Giulio Mattioli von der TU Dortmund in seinem Impulsvortrag zum Thema Mobilitätsarmut auf. Dabei ging er auf die verschiedenen Formen von Mobilitätsarmut ein und worauf diese zurückzuführen sind: »Wir leben in einer autoabhängigen Gesellschaft, in der die meisten Ungleichheiten mit dem Auto zu tun haben«. Doch wie lösen wir uns von dieser Abhängigkeit? Einen wesentlichen Schritt sieht Dr. Giulio Mattioli darin, die Art und Weise wie Diskussionen rund um die Verkehrswende geführt werden, zu ändern: »Die derzeitige Debatte ist selektiv, da einige Dimensionen der Ungleichheit, vor allem die Bezahlbarkeit der Autonutzung, hervorgehoben werden während andere übersehen werden. Wir brauchen stattdessen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem wir alle Dimensionen der Ungleichheit berücksichtigen.« Die Präsentation von Dr. Giulio Mattioli findet ihr hier.
Katharina Klaas vom VCD-Projekt »Verkehrswende: klimaverträglich und sozial gerecht« schloss sich dem Vortrag inhaltlich nahtlos an und stellte in ihrem Impuls die Forderung nach einer bundesweiten Mobilitätsgarantie vor. »Viele Menschen wären gerne unabhängiger vom eigenen Auto. Was es jedoch dafür braucht, sind gute Alternativen, sprich eine Mobilitätsgarantie. Unter dem Begriff Mobilitätsgarantie verstehen wir, dass alle Menschen selbstbestimmt und klimaverträglich mobil sein können und das unabhängig von räumlichen und finanziellen, körperlichen oder psychischen Voraussetzungen. Dafür muss ein Mobilitätssystem geschaffen werden, das genau dies schafft.« Mehr dazu findet ihr hier.
Nach diesen beiden spannenden Inputs trafen sich die Teilnehmenden ganz nach dem Motto »Gemeinsam für die Verkehrswende« in einen digitalen Kaffeeraum auf wonder.me, um sich zu vernetzen. Im Anschluss konnten sich interessierte Teilnehmende über die DIY-Projektförderung und weitere Angebote informieren oder sich eine kleine Pause gönnen, bevor es im Worldcafé weiter ging.