Rückblick 3. digitales VCD-Mobilitätsforum am 25. November

Am 25. November 2022 fand das 3. VCD-Mobilitätsforum online statt. Wir luden Studierende und Auszubildende ein, sich mit uns über die sozial gerechte Verkehrswende auszutauschen. Bei Inputs, einem Worldcafé und einer Gesprächsrunde mit Praxisbeispielen lernten wir neue Aspekte von Mobilität kennen.

Gemeinsam für eine sozialverträgliche Verkehrswende

Mit über 70 Teilnehmenden und 9 Expert*innen diskutierten wir am 25. November, wie eine sozial- und klimaverträgliche Verkehrswende gelingen kann. Neben spannenden Impulsvorträgen luden ein Netzwerk-Bingo und ein Worldcafé zum direkten bundesweiten Austausch ein. In diesem Rückblick könnt ihr alle Programmpunkte nochmal nachlesen und so unser 3. VCD-Mobilitätsforum nochmal Revue passieren lassen. Viel Spaß!

Jede*r kann einen positiven Beitrag leisten!

Es geht los! Unglaublich aufgeregt und neugierig auf euch, eure Fragen und Ideen starteten wir unser Forum erstmals auf der Eventplattform evenito. Als Einstieg hieß unser VCD Bundesvorstand Martin Kurzeck alle Teilnehmenden herzlich willkommen und betonte, wie wichtig es sei, sich bundesweit zusammenzuschließen und gemeinsam für ein gesundes und gleichberechtigtes Miteinander einzusetzen: »Es ist an der Zeit selbst aktiv zu werden und die Mobilität auf den Campus, auf dem Weg zum Job oder zur Schule neu zu denken.«

Wie ungerecht und wenig gleichberechtigt unsere Mobilität derzeit ist, zeigte Dr. Giulio Mattioli von der TU Dortmund in seinem Impulsvortrag zum Thema Mobilitätsarmut auf. Dabei ging er auf die verschiedenen Formen von Mobilitätsarmut ein und worauf diese zurückzuführen sind: »Wir leben in einer autoabhängigen Gesellschaft, in der die meisten Ungleichheiten mit dem Auto zu tun haben«. Doch wie lösen wir uns von dieser Abhängigkeit? Einen wesentlichen Schritt sieht Dr. Giulio Mattioli darin, die Art und Weise wie Diskussionen rund um die Verkehrswende geführt werden, zu ändern: »Die derzeitige Debatte ist selektiv, da einige Dimensionen der Ungleichheit, vor allem die Bezahlbarkeit der Autonutzung, hervorgehoben werden während andere übersehen werden. Wir brauchen stattdessen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem wir alle Dimensionen der Ungleichheit berücksichtigen.« Die Präsentation von Dr. Giulio Mattioli findet ihr hier.

Katharina Klaas vom VCD-Projekt »Verkehrswende: klimaverträglich und sozial gerecht« schloss sich dem Vortrag inhaltlich nahtlos an und stellte in ihrem Impuls die Forderung nach einer bundesweiten Mobilitätsgarantie vor. »Viele Menschen wären gerne unabhängiger vom eigenen Auto. Was es jedoch dafür braucht, sind gute Alternativen, sprich eine Mobilitätsgarantie. Unter dem Begriff Mobilitätsgarantie verstehen wir, dass alle Menschen selbstbestimmt und klimaverträglich mobil sein können und das unabhängig von räumlichen und finanziellen, körperlichen oder psychischen Voraussetzungen. Dafür muss ein Mobilitätssystem geschaffen werden, das genau dies schafft.« Mehr dazu findet ihr hier.

Nach diesen beiden spannenden Inputs trafen sich die Teilnehmenden ganz nach dem Motto »Gemeinsam für die Verkehrswende« in einen digitalen Kaffeeraum auf wonder.me, um sich zu vernetzen. Im Anschluss konnten sich interessierte Teilnehmende über die DIY-Projektförderung und weitere Angebote informieren oder sich eine kleine Pause gönnen, bevor es im Worldcafé weiter ging.

Neue Ansätze im Worldcafé

Wie sieht eine sozialverträgliche Mobilität aus? Was müssen wir berücksichtigen? An vier digitalen Tischen sammelten wir gemeinsam Ideen, wie wir Mobilität für alle gerecht gestalten können – unabhängig von Geschlecht, Alter oder körperlichen Voraussetzungen. Angeleitet wurden die Worldcafé-Tische Gender, Barrierefreiheit, Austausch im öffentlichen Raum und kindgerechter Verkehr von den Expertinnen Dr. Ines Kawgan-Kagan, Sarah Krümpelmann, Sarah Eschenmoser und Larissa Walker. Die Ergebnisse wurden im Anschluss im großen Plenum vorgestellt.

Gesprächsrunde: Hochschulen - Reallabore für die Verkehrswende?

Hochschulen sind schon seit jeher Räume des kritischen Hinterfragens und gelten als Innovationslabore für zukünftige Lebensweisen. Immer mehr Hochschulen erkennen ihre gesellschaftliche Vorbild- und Gestaltungsfunktion auch im Bereich nachhaltiger Mobilität an. Insgesamt 22 Hochschulprojekte umfasst die vom DIY-Projekt neuaufgelegte Broschüre »Nachhaltige Mobilität an Hochschulen«. Drei davon haben ihre Projekte im Rahmen einer einstündigen Gesprächsrunde vorgestellt und standen dem Publikum für Fragen zur Verfügung. Teilgenommen haben Mareike Gruber von der Hochschule RheinMain, Prof. Stefan Weiherer von der Hochschule Ansbach und Dipl.-Ing. Edgar Dingeldein von der TU Darmstadt. Unter der Moderation von Anika Meenken, Projektleiterin des DIY-Projektes, berichteten die Gesprächsteilnehmer*innen von ihren Projekterfolgen, Hindernissen und Wünschen für ihre Hochschulen. Was sich alle Teilnehmenden für ihre Hochschulen aber auch darüber hinaus wünschen, ist vor allem eines: Einsicht, dass wir jetzt umdenken und uns gegenseitig mehr unterstützen müssen.

Unterhaltsamer Abschluss

Nach so viel Input, konnte das eigene Wissen nochmal auf die Probe gestellt werden: In einem Verkehrswende-Quiz haben sich die Teilnehmenden untereinander gemessen und konnten mit etwas Glück eine DIY-Bauchtasche ergattern. Ein gelungener Abschluss für solch einen aktiven Tag.

Anika Meenken fasst den Tag abschließend zusammen: »Zur nachhaltigen Verkehrswende gehört unbedingt die soziale Komponente dazu, wie es ja auch schon im Nachhaltigkeitsbegriff mit Komponenten Ökologie, Ökonomie und Soziales verankert ist.« Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass es zukünftig auch so umgesetzt wird!