Zebra Crossings: Über Bordsteinutopien und Ampelfantasien
Zum Workshop:
Steht man beim Warten an einer roten Ampel, spürt man den von einem Zwölftonner verursachten Luftstoß, riecht den staubigen Geruch verbrannten Treibstoffs und hört Fetzen von sich im Vorbeifahren verzerrender Musik. Was könnte man hier eigentlich wahrnehmen? Was ist da noch alles auf der Straße, was nicht vier Reifen sondern nur zwei hat, was zwei, vier oder sogar sechs Beine, ja vielleicht sogar Flügel besitzt?
Initiiert durch kurze inhaltliche Impulse über Schmetterlingsmortalität, Spielstraßen und Spaziergangswissenschaften werden wir mit geschärften Sinnen die Straßen der Weimarer Innenstadt erkunden und uns einige (Verkehrs-)Inseln für eine kurze Zeit zurückerobern. Parklücken und Ampelpausen werden kurzfristig kollektiv und performativ übernommen, um über mögliche Nutzungen des Stadtraums zu philosophieren und die Ideen kurzerhand auszuprobieren.
Es wird einen Pool an Requisiten geben, mit denen wir Zukunftsszenarien improvisieren und inszenieren werden. Die Teilnehmer*innen sind herzlich eingeladen auch eigene Objekte mitzubringen (Stühle, Stoffe, usw.). English-speakers are welcome!
Zur Referentin: Lea Maria Wittich (*1994 in Hannover) studierte Modedesign an der Universität der Künste Berlin und ist Absolventin des Masterstudiengangs »Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien« an der Bauhaus-Universität Weimar. Seit 2021 ist sie künstlerische Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre künstlerische Arbeit setzt sich mit Fragen sozialer und ökologischer Gerechtigkeit und dem Zusammenleben von menschlichen und nicht-menschlichen Akteur:innen auseinander. Dazu nutzt sie verschiedene Medien, insbesondere Bekleidung, Skulptur und Performance, die sie im öffentlichen Raum aufeinander treffen lässt. Neben ihrer künstlerisch-praktischen Tätigkeit realisiert sie gemeinsam mit anderen Kreativschaffenden kuratorische Projekte.