»Arrogante« Platzverteilung und umstrittene öffentliche Räume: Flächen(un)gerechtigkeit erfahren, abbilden und verändern
Zum Workshop:
Unsere Städte werden immer dichter und öffentliche Räume immer rarer. Die Art und Weise wie städtische Flächen genutzt werden ist somit ein zentraler Aushandlungsprozess, wenn es um die Frage geht, wie wir miteinander leben wollen. Aktuell sind in Deutschland rund 60% der Verkehrsfläche für den motorisierten Individualverkehr vorgesehen. Der Urban Designer und Mobilitätsexperte Mikael Colville-Andersen beschreibt diesen Zustand als “Arrogance of Space” und entwickelte ein Tool um die Selbstverständlichkeit, mit der Platz für verschiedene Fortbewegungsweisen beansprucht wird zu visualisieren und damit zu hinterfragen.
In dem anderthalbstündigen Workshop möchten wir euch das Mapping Tool vorstellen und am Beispiel der Stadtumgebung in Darmstadt erfahrbar machen. Wie (un)gerecht ist der öffentliche Raum um das Justus-Liebig-Haus verteilt? Nach einer kurzen Präsentation werden wir bei einem gemeinsamen Spaziergang veranschaulichen, inwiefern sich die Verteilung von Fläche auf die Qualität unserer Umgebung auswirkt. Anschließend möchten wir mit euch auf kreative Weise das Erlebte festhalten: Angelehnt an den Input sollen Utopien, wie eine weniger “arrogante Stadt” aussehen kann, entwickelt und diese Ideen auf Leinwände gebracht werden. Außerdem geben wir euch Impulse und zeigen Handlungsspielräume dafür auf, wie ihr selbst die Gestaltung eurer Straßen verändern könnt.
Zu den Referent*innen:
Emma Gollhardt hat in den Niederlanden European Studies und Urban Governance studiert und in Berlin zu den Themen Flächengerechtigkeit und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung geforscht. Beim VCD arbeitet sie im Projekt “Straßen für Menschen”.
Johannes Koch studierte Politikwissenschaft an der TU Darmstadt und hat bereits vor dem Studium in sozialen Projekten Bildungsformate zu beruflicher und politischer Bildung organisiert. In Darmstadt hat er mehrere Projekte mit interdisziplinären Studierendengruppen zu den Themen Stadtentwicklung, Luftreinhaltung, Verkehr-/Mobilitätswende konzipiert und durchgeführt. Johannes ist im DIY-Projekt vorwiegend für Bildungsveranstaltungen zuständig.