4. Was war das Erste, was ihr gemacht habt?
Bereits im Oktober 2022 luden wir zum ersten Radreparaturnachmittag ein. In den warmen Sonnenstrahlen kamen 40 Menschen zusammen. Manche geplant, manche zufällig und alle neugierig neue Handgriffe zu erlernen und freudig über die Hilfe und Werkzeuge, die wir selbst in dieser Spontaneität zusammentrommeln konnten.
5. Welche Schritte folgten? Gab es einen Plan?
Daraus zeigte sich: Der Bedarf ist da! Und was wir dafür brauchen, ist ein Raum, Werkzeuge, die nicht aus privaten Kisten zusammengesammelt werden müssen und Menschen, die Lust haben diesen Raum mitzugestalten und mitzutragen. Der Plan entwickelte sich im losgehen. Als Projekt des weniger e.V. gliederten wir uns in ein wunderbares, wachsendes Netzwerk ein. In verschiedenen Vernetzungstreffen sammelten wir die Wünsche und Visionen von interessierten Menschen ein und fanden heraus, wer sich wie einbringen konnte. Wir konnten einen Raum in der Innenstadt anmieten und bekamen einige Werkzeuge als Sachspenden oder Leihgaben, mit denen wir seit Februar einen Tag pro Woche zum offenen Fahrradschrauben öffnen konnten. Es folgten Schul- und Uniprojekte, teilweise in Kooperation mit anderen Reparaturinitiativen. Mit dem Werkstattausbau im April kam zusätzlicher Schwung hinzu und der Weg war geebnet für den ersten Themenworkshop.
6. Hattet ihr Startkapital? Wenn ja, wie habt ihr es akquiriert? Gab es Förderer neben der Starthilfe von »DIY: Verkehrswende selber machen«?
Indem die Radgeberin ein Projekt des weniger e.V. wurde konnten wir eine Förderung von Demokratie Leben nutzen, um ein Schulprojekt im Frühjahr 2023 zu starten.
Außerdem wurde unsere Initiative durch den Nachhaltigkeitspreis der Stadtwerke Witten wertgeschätzt. Dadurch konnten wir in dem angemieteten Teilraum einige Umbauten vornehmen.
7. Gab es Kooperationspartner, mit denen ihr zusammengearbeitet habt? Wie habt ihr diese akquiriert?
Der weniger e.V. war und ist uns eine große Unterstützung – der Erfahrungsaustausch in den Vereinsstrukturen ist für uns eine große Hilfe. Außerdem sind wir dankbar, den wunderbar zentralen Ort beim Unikat e.V. als studentischer Verein anmieten zu können. Damit sind wir gut vernetzt mit der Universität und den kulturellen Veranstaltungen und vielfältigen Initiativen, die dort angesiedelt sind.
8. Würdet ihr euer Projekt noch einmal genauso starten? Was würdet ihr anders machen?
Das Projekt mit einem Radreparaturevent zu starten erscheint auch im Nachhinein genau richtig – dadurch haben wir herausgefunden, dass es viele Menschen gibt die das Angebot in Anspruch nehmen möchten und auch einige die sich einbringen möchten – sowohl in der Reparatur, als auch in der Organisation von Events zu fahrradverbundenen Themen.