Wie weit wollen wir gehen?
Im Heimatland der Initiative - den USA - spielt das Automobil wegen der großen Entfernungen naturgemäß die größte Rolle bei der alltäglichen Mobilität, obwohl auch dort ca. 41% der täglichen Autofahrten in weniger als 20 Minuten bewältigt werden könnten. Nicht viel anders sieht es hierzulande aus, wo etwa die Hälfte der Wege kürzer als 5 km sind.
Zum Einkaufen benutzen viele lieber das Auto (oder neuerdings erfreulicherweise immer mehr das (Lasten-)Fahrrad). Zum Arzt lässt man sich gerne fahren und vor allem ältere Menschen benutzen zu ihrer eigenen Sicherheit lieber den PKW. Viele Wege lassen sich leider nicht einfach durch umweltverträgliche Verkehrsmittel ersetzen, dennoch ist es mittelfristig nötig, Strategien gegen die klar erkennbare Tendenz zum Missbrauch verbrennungsmotorisierter Fortbewegungsarten zu entwickeln und Antworten zu finden auf die Frage: Wie weit wollen wir gehen.
Sie sehen ein bisschen aus wie die bekannten Notausgang-Beschilderungen und sind letztlich nichts anderes: Der Notausgang aus einer bürgerfernen Stadtplanungspolitik, die über Jahrzehnte vor allem die Belange der Autofahrer im Fokus hatte und dabei alle anderen Benutzerinnen des öffentlichen Raums sukzessive immer mehr in den Raum zwischen Hauswand und Parkstreifen gepfercht hat. Dort verstärken sich naturgemäß die Konflikten zwischen Radfahrenden, Fußgängern oder Inline-Skatern durch die immer knapper werdenden öffentlichen Räume und verkommen immer mehr zu unattraktiven Transitverbindungen zwischen Wohn- und Zielort.
Schilder alleine können diese Fehlentwicklung der Politiker nicht auflösen. Sie können aber dafür sorgen, dass die Menschen ihren Wohnort wieder etwas bewusster wahrnehmen und das führt letztlich dazu, dass manch einer das Auto für kurze Strecken einfach mal stehen lässt und statt zum Verbrauchermarkt am Stadtrand lieber zum Lebensmittelladen zwei Straßen weiter geht. Und tatsächlich: In den USA hat sich die Zahl der Fußwege um 6% erhöht wo die Kampagne von Bürgerinitiativen vor Ort umgesetzt wurde und sicher ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange. Was meint Ihr? Wieviel Potenzial steckt im Fußverkehr der Zukunft?
Weitere Infos zu walkyourcity.org gibt es hier: www.walkyourcity.org