Danke Andrea Reidl!

Auto Fahrrad

Sie heißen "Automagazin", "Mensch und Auto", oder schlicht "Das Auto", die Wochenend-und Mobilitätsbeilagen der deutschen Tageszeitungen und sie berichten sinkender Absatzzahlen und negativer Schlagzeilen der Autohersteller zum Trotz Woche für Woche treu über die Neuerungen vorwiegend verbrennungsmotorisierter Ingenieurskunst. Kein Wunder, denn nichts emotionalisiert die LeserInnen mehr und bringt damit die erhoffte Auflage, wie Tests und Berichte über der "deutschen liebstes Kind". 

Auf der anderen Seite stecken aber auch knallharte und wohlkalkulierte wirtschaftliche Absichten hinter der redaktionellen Berichterstattung zum Thema Mobilität, denn längst sind neben der Auflage auch Werbeverträge und Kleinanzeigen wichtige Einnahmequellen der Zeitungsverlage in Deutschland, die sie sich nur ungern streitig machen lassen.

Das ist wohl auch der Grund warum die Verlage deshalb nicht im Traum daran denken ihre Berichterstattung ausgewogen und objektiv über alle Themen der Mobilität auszurichten, obwohl sich längst das Mobilitätsverhalten vor allem der jungen Generation extrem verändert hat und Kunden der Automobilindustrie Jahr für Jahr immer älter werden (Wer heute einen Neuwagen erwirbt ist durchschnittlich 50 Jahre alt!).

Die Initiative Clevere Städte hat sich deshalb nun mehr oder weniger wissenschaftlich mit diesem Missverhältnis beschäftigt und festgestellt, dass die meisten Berichte und Tests dem Thema Automobil gewidmet sind - 97% um genau zu sein:

„Erschreckend ist, dass die Verkehrsrealität von Millionen von Menschen in der Berichterstattung über Verkehr ausgeblendet wird“, so Heinrich Strößenreuther, Initiative clevere Städte. „Schon heute werden in ersten deutschen Städten nur noch ein Drittel der Wege im Auto bei abnehmender Tendenz zurückgelegt. Moderne Tageszeitungen sollten dem Auto, insbesondere nach den jüngsten betrügerischen Skandalen, nicht mehr als 50% ihrer redaktionellen Flächen in ihren Verkehrsteilen zugestehen.“ „Erschreckend ist, dass die Verkehrsrealität von Millionen von Menschen in der Berichterstattung über Verkehr ausgeblendet wird“, so Heinrich Strößenreuther, Initiative clevere Städte.

Dem ist finde ich nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass wir all denen Redakteuren wie Andrea Reidl und Verlagen wie dem Berliner Tagesspiegel ein dickes Dankeschön zukommen lassen möchten, weil sie sich nicht von glamourösen Incentive-Veranstaltungen und von lukrativen Werbeverträgen der Automotive-Hersteller einnebeln und ködern lassen, denn sie sind es, die in Wirklichkeit die Zukunft der Mobilität aktiv und objektiv mitgestalten - Danke dafür!!