Schließen der PARK(ing) Day und automatisiertes Fahren einander aus?

Wie an jedem 3. Freitag im September fand auch dieses Jahr am 15. September 2017 der internationale PARK(ing) Day statt. Dies ist ein globales Ereignis, bei dem für einen Tag Parkflächen, die sonst Fahrzeugen zur Verfügung stehen, zu Parkflächen (Achtung: Wortwitz), also Grünflächen, umfunktioniert werden. Dazu werden, wenn nötig, Parkscheine gelöst und auf Parkplätze statt einem Fahrzeug eben eine Bank, ein Stuhl oder ein Teppich gestellt/ gelegt. Beim PARK(ing) Day soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sehr viele Flächen gibt, die zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt werden, statt zum Aufenthalt von Menschen.

Die große Anzahl an Parkflächen ist aktuell nötig, damit Menschen, die sich nur mit dem Auto bewegen, nach dem Parken, nicht zu lange Laufwege zu ihrem Ziel in Kauf nehmen müssen. Bei der Entwicklung automatisierter Fahrzeuge wird natürlich auch die Parksituation überdacht. Für die Unterbringung autonomer Fahrzeuge, während man sie nicht benötigt, gibt es aktuell mehrere Ideen.

Ein Konzept sieht beispielsweise die Nutzung des aktuell immer weiter entwickelten Parkassistenten vor. Aktuell parkt jener noch für den Fahrer ein, während der seine Hände vom Lenkrad nimmt. Zukünftig wird das automatisierte Fahrzeug sich eigenständig einen Stellplatz (vorwiegend in einem Parkhaus) suchen und einparken, nachdem der Fahrgast das Fahrzeug verlassen hat. Alternativ zum Stellplatz in Zielnähe besteht auch die Möglichkeit, dass das automatisierte Fahrzeug einen Stellplatz an einem Ort sucht, an dem Parkflächen nicht als störend empfunden werden (beispielsweise am Stadtrand). Vorteilhaft an der Variante, in der sich automatisierte Fahrzeuge eigenständig einen Stellplatz suchen ist, dass die Fahrzeuge sehr eng beieinander positioniert werden können, weil keine Menschen mehr ein- oder aussteigen. Dadurch lassen sich natürlich mehr Fahrzeuge auf geringerem Raum parken, sodass wiederum Raum übrig bleibt, der anderweitig genutzt werden kann.

Ein anderes Konzept sieht vor, dass autonome Fahrzeuge gar nicht abgestellt werden, sondern ständig umher fahren, nachdem der Fahrgast das Fahrzeug verlassen hat. Dieses System funktioniert natürlich nur, wenn die Fahrzeuge kollektiv genutzt werden und sie bei Bedarf Pausen machen um Energie zu tanken (dafür brauchen sie dann natürlich auch einen Stellplatz). Bei starker Frequentierung durch Fahrgäste findet dieses Konzept sicher seine Berechtigung, wenn die Fahrzeuge allerdings zu häufig ohne Fahrgast fahren, wird nur Energie verbraucht.

Die Idee des PARK(ing) Days und das automatisierte Fahren schließen sich also ganz und gar nicht aus, solange die Unterbringung der Zukunftsautos entsprechend klug bedacht wird.