failed: Abkommen von Paris klammert Flug- und Schiffsverkehr aus

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Im Dezember haben sich in Paris 196 Länder auf neue Klimaziele verständigt. Die Verankerung des ehrgeizigen Ziels, Anstrengungen zu unternehmen, um den Temperaturanstieg im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, kann zunächst einmal als Erfolg betrachtet werden.

Wesentliche Player des Tourismus werden jedoch außen vor gelassen und nicht in die Verantwortung genommen: So gibt es keine konkreten Verpflichtungen zur Reduzierung der Emissionen im Flug- und Schiffsverkehr. Die EU hatte zwar einen weltweiten Ansatz zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes durch den internationalen Flug- und Schiffsverkehr gefordert, konnte aber keinen Verweis auf diese beiden Sektoren im Abschlussdokument durchsetzen. Entsprechende Textpassagen wurden in der finalen Version des Klimaabkommens gestrichen. Hier hat die Lobby der Luft- und Schifffahrt ganze Arbeit geleistet.

Dabei macht allein der Luftverkehr fünf Prozent des vom Menschen hervorgerufenen Klimawandels aus und der Schiffsverkehr trägt mit nahezu drei Prozent dazu bei. Zudem wird davon ausgegangen, dass der Tourismus in den kommenden Jahren ganz enorm ansteigt - und damit auch die Emissionen, die er verursacht.

Das Klimaabkommen von Paris hat in diesem Punkt versagt. Letztendlich zählt aber nicht, was niedergeschrieben ist sondern was gemacht wird. So dürfen wir (für die Fliegen ganz selbstverständlich geworden ist) das Thema nicht weiter ignorieren. Um Flüge zu vermeiden, sollten bei kürzeren Strecken umweltfreundliche Alternativen wie beispielsweise Bus oder Bahn gewählt werden. Besonders Kurzstrecken belasten die Umwelt überproportional, da Start und Landung besonders viel Energie verbrauchen. Wer in die Ferne reisen möchte, sollte darauf achten seltener zu fliegen, dafür aber länger vor Ort zu bleiben – was auch die Vorfreude und Reiseintensität erhöht –  und so die Zahl der Flüge zu reduzieren. Ein weiterer Ansatz ist es, mit einem Emissionsrechner herauszufinden, wie viele Emissionen durch die eigene Flugreise entstanden sind und hierfür einen freiwilligen Ausgleichsbetrag zu zahlen, um Klimaschutzprojekte zu unterstützen und hierdurch eine vergleichbare Menge Klimagase einzusparen. Zusammengefasst: Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren.

Quellen und weiterführende Informationen:
www.boell.de/de/2015/12/17/cop-21-und-die-vereinbarung-von-paris
www.tourism-watch.de/content/die-elefanten-im-raum
www.fairunterwegs.org/nc/news-medien/news/detail/aus-tourismussicht-bescheiden/
www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/paris-klimaverhandler-trauen-sich-nicht-an-die-grossen-umweltverpester-a-1066989.html