Radeln zum Campus leicht gemacht - Hochschule Ansbach zeigt, wie deine Hochschule fahrradfreundlich wird
Wie kam es zu dem Projekt?
Die junge Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach verzeichnet ein jährliches Wachstum ihrer Studierendenzahlen (aktuell 3500 Studierende). Klar ist: Mehr Studierende brauchen auch mehr Platz! Ein weiterer Campus mit mehr Räumlichkeiten musste also her. Doch wie kommen Studierende und Mitarbeiter*innen zum 1,6 Kilometer weit entfernten neuen Campus? Eine Umfrage sollte daher herausfinden, welches Fortbewegungsmittel am ehesten für alle Hochschulangehörigen in Frage kommt. Das Ergebnis: Das Fahrrad ist das beliebteste Transportmittel. Jedoch fehlte es noch an Infrastruktur und Informationen für die Radmobilität in Ansbach.
Wie wurde das Projekt von der Hochschule unterstützt?
Die Wahl des kostengünstigen, umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Verkehrsmittels begrüßte die Hochschulleitung sehr. Sie förderte den Ausbau der Radinfrastruktur kurzerhand mit ausreichend Mitteln und Personalressourcen. Umgesetzt wurde das Projekt nicht allein von Mitarbeiter*innen der Hochschule, sondern in enger Zusammenarbeit mit Studierenden und ansässigen Unternehmen.
Was waren die Ergebnisse?
Um das Radeln attraktiver zu gestalten, baute die Hochschule nicht nur die Fahrradinfrastruktur aus. Zusätzlich organisierte sie gemeinsam mit Studierenden zahlreiche Aktionen, Workshops und Feste rund um das Thema Fahrrad.
Folgende Maßnahmen führte die Hochschule seit 2020 durch:
- Infrastrukturelle Maßnahmen: von E-Bike-Ladestationen, Reparaturstationen und Fahrradersatzteileautomat hin zu der Anschaffung von Diensträdern und E-Lastenrädern.
- Kommunikative Maßnahmen: Um den Studierenden und Mitarbeitenden das nötige Know-How rund ums Rad zu vermitteln, fanden regelmäßige Frühjahrschecks, Reparaturworkshops, Sicherheitstrainings und Testtage zum Ausprobieren von Spezialrädern statt. Studierende entwickelten zudem 12 Webtrainings u.a. zu Beleuchtung, Bremsen, Antrieb, Fahrradergonomie, Verkehrsregeln oder Diebstahlschutz. Auch eine Radelgruppe für Studierende und Mitarbeitende wurde gegründet. Ein Highlight war das erste Radelfest Anfang 2022 mit Fahrradreparatur-Hilfe, Fahrradbasar, Vorträgen, Infoständen zu barrierefreiem Radeln, Diebstahlprävention und Verkehrssicherheit.
Das Ergebnis: Die Hochschule Ansbach ist die erste bayrische Hochschule, die durch den ADFC als »Fahrradfreundlicher Arbeitgeber«zertifiziert wurde. Sie hat das Potential der Radmobilität erkannt und möchte Wege zur Förderung des Radverkehrs aufzeigen. Das Rad soll sich, neben ÖPNV, als primäres Fortbewegungsmittel aller Hochschulangehörigen etablieren.
Stimmen aus dem Projekt
Prof. Stefan Weiherer, Nachhaltigkeitsbeauftrager der Hochschule Ansbach: »Mit einer Idee, einem Projekt soll die Welt nachhaltig ein klein wenig zum Besseren verändert werden. Das ist leichter gesagt als getan. Denn damit eine Vision Wirklichkeit wird, müssen Menschen ihr Verhalten in bestimmten Bereichen überdenken – und auch tatsächlich ändern, und zwar freiwillig.«
Jana Pawlowski, Werkstudentin: »Es ist sehr schön zu sehen, wie das Projekt mittlerweile auf dem Campus der Hochschule Ansbach gelebt wird und das fahrradfreundliche Angebot von Studierenden genutzt wird. Besonders klasse finde ich auch die Reparaturstation, die ich selbst bereits mehrfach genutzt habe.«
Neben der Hochschule Ansbach gibt es viele weitere Hochschulen und tolle engagierte Menschen, die sich für die Verkehrswende einsetzen. Lade dir jetzt kostenlos die Broschüre »Nachhaltige Mobilität an Hochschulen« (2. Auflage) herunter und lass dich inspirieren.