Fünf Wochen Radfahren zur Arbeit - ein Selbstversuch

Mein Name ist Thore, ich habe am Selbstversuch E-Rad teilgenommen, der sich aufgrund organisatorischer Probleme meinerseits auf 2 Wochen Fahrt mit dem E-Bike und 3 Wochen mit einem konventionellen Fahrrad aufgeteilt hat. Die Strecke, die ich jeden Tag hin und zurück gefahren bin, ging von meiner Wohnung bis zum Arbeitsplatz. Sie ist 12 Kilometer lang und führt größtenteils über Landstraße mit einigen langen Steigungen. Die ersten 2 Wochen mit dem konventionellen Fahrrad waren etwa 3 Kilometer länger, da auf der eigentlichen Strecke eine Baustelle war und ich die umfahren wollte.

Als E-Bike hatte ich ein Trekking-Bike von Winora mit Yamaha-System. Das hat mir ein E-Bike-Händler in der Nähe zur Verfügung gestellt. Danke dafür!

Die erste Woche war natürlich eine Überwindung, besonders am ersten Montag fiel es mir doch sehr schwer um 5 Uhr aufzustehen, um dann 12 Kilometer zu fahren. Dafür spielte aber das Wetter diese Woche super mit, es war warm, so um die 25°C bis 32°C. Das merkte ich allerdings nicht, solange ich fuhr. An jeder roter Ampel merkte ich jedoch schon, dass der Fahrtwind einen gut kühlte. In Laufe der Woche wurden mir die Vorteile doch bewusst:
Natürlich die Bewegung, von der ich nun jeden Tag genug von hatte, ich bin an der frischen Luft, komme wach bei der Arbeit an, und wer kann schon von sich sagen, dass er jeden Tag 24 Kilometer mit den Rad fährt.

Die zweite Woche war vom Wetter her „ungenügend“: es regnete und war windig. Und damit kommen wir zum größten Feind meiner Motivation: dem Gegenwind. Es ist schon ein psychologisches Phänomen, bei dem man sich einbildet, dass man immer nur Gegenwind hat, aber nie Rückenwind.
Der Regen hat mir nichts ausgemacht, da ich mich auf der Arbeit sowieso umziehe. Ich hab im Laufe der Woche dann auch die Regensachen weggelassen, da man durch das Schwitzen genauso nass wird wie durch den Regen.
Ich bemerkte allerdings auch das ich die Strecke schneller fuhr als zu Anfang, was meine  Motivation noch mal erheblich gesteigert hat.

In der dritten Woche war das Wetter genauso wie in der vorherigen. Jedoch war die Baustelle weg und die Strecke war damit kürzer.

In der vierten Woche hatte ich dann das E-Bike und ich merkte natürlich sofort das es leichter ist als mit dem konventionellen Fahrrad. In dieser Woche war es allerdings schon ziemlich frisch morgens, das heißt ich musste mich zum Anfang der Tour warm anziehen und wenn ich dann warm gefahren war, den Flies wieder ausziehen. Das war aber unproblematisch.

In der fünften Woche merkte ich, dass man durch das E-Bike faul wird. Ich bin jeden Morgen mit der höchsten Stufe zur Arbeit gefahren, was sehr wenig Kraftaufwand brauchte.

Mein Fazit:

Ich würde es wieder tun! Da es mir sowie der Umwelt gut tut und es zudem noch günstig ist. Das E-Bike ist tolle Fortbewegungsmöglichkeit. Privat würde ich mir jedoch keins zulegen, da ich selbst zu faul werde und irgendwann nur noch mit höchster Stufe fahren würde. Außerdem ist man mit dem E-Bike von Strom abhängig und könnte damit keine Fahrradreisen machen, was ich in Zukunft vorhabe. Außerdem ist es mir mit dem E-Bike unangenehm gewesen, an den anderen Fahrradfahrern vorbei zu fahren, ich wollte kein Angeber sein. Im Großen und Ganzen jedoch finde ich das Fahrrad eine tolle Alternative zum Auto, es ist halt nur eine Frage des Trainings.

Foto: Fahrradweg © VCD/2050