Berliner Startup DAVY entwicklelt sauberen und emissionsfreien Antrieb für die Seefahrt

Am 29. März lud das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Jungunternehmer, Startups und Gründer zum <link http: www.bmvi.de shareddocs de artikel dg erster-bmvi-startup-pitch.html external-link-new-window external link in new>1st BMVI Startup Pitch ins Verkehrsministerium ein, sich in einem dreiminütigem Vortrag der namenhaften Jury vorzustellen. Die drei Gewinnerteams kommen aus München, Bonn und Berlin und haben einen Scheck im Wert von 10.000 Euro Sofortunterstützung erhalten.

Das junge Berliner Unternehmen DAVY zählt zu den Gewinner. DAVY entwickelt aus einer Brennstoffzelle und einer Batterie einen effizienten und leistungsstarken elektrischen Motor für Boote. Damit setzt sich DAVY für einen sauberen und emissionsfreien Antrieb in der Seefahrt ein und darüber haben wir mit dem Team gesprochen.

Ihr besteht aus einem interdisziplinären Team. Wie habt ihr euch zusammen gefunden?

An der Uni ist es oft so, dass Studenten unterschiedlicher Studienfächer trotzdem einzelne Kurse gemeinsam besuchen. So war es auch bei uns. Während Georg und Chris im Strömungskanal ihre Segelboote untersuchten, testeten Moritz und Malte ein Modell eines PKWs im Windkanal. Uns allen gemeinsam war aber das Interesse die Mobilität der Zukunft effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Wir sind alle Wassersportfreunde und es hat uns schon lange gestört, dass die Bootsbranche in Sachen alternative Antriebe ziemlich hinterherhinkt. Das wollen wir mit unserer Idee verändern.

Könnt ihr uns erklären in wieweit der Hybrid Antrieb besser ist als die jetzigen Motoren?

Vereinfacht gesagt, produzieren Brennstoffzellen an Bord eines Fahrzeuges Strom aus Wasserstoff. Mit diesem Strom werden dann Elektromotoren angetrieben. Das hat gegenüber den klassischen Benzin- oder Dieselmotoren gleich mehrere Vorteile: Es entstehen keine schädlichen Abgase oder Klimagase wie CO2. Alles, was die Brennstoffzelle abgibt, ist reines Wasser. Außerdem ist ein Brennstoffzellenantrieb leiser und hat einen höheren Gesamtwirkungsgrad. Es wird also insgesamt weniger Energie verbraucht. Batterien hätten diese Vorteile auch. Sie speichern aber leider nicht genug Energie um Schiffe antreiben zu können. Es müssten viele Tonnen Batterien an Bord untergebracht werden, was in den meisten Fällen natürlich nicht so gut funktioniert.

Eure Motoren sind auf Grund eurer Software flexibel einsetzbar. Seht ihr eure Motoren auch irgendwann in einem Kreuzfahrtschiff?

Momentan sehen wir den Hauptnutzen unseres Antriebes für Bootsflotten in Küsten- oder Binnengewässern, da deren Energiebedarf sehr gut vorhersehbar ist und diese Boote auf festen Routen fahren. Eine Tankstelleninfrastruktur lässt sich dadurch relativ kostengünstig etablieren. Bei unserem Konzept wird der Wasserstoff als Gas unter Druck gespeichert (wie auch bei Bussen oder Autos). Diese Technologie ist allerdings nur bis zu einer bestimmten Energiemenge (Treibstoffmenge) effizient realisierbar.

Kreuzfahrtschiffe brauchen allerdings sehr viel mehr Energie, da sie oft Wochen unterwegs sind ohne zu tanken. Um Wasserstoff in so großen Mengen an Bord eines Schiffes unterzubringen brauchen wir noch bessere Speichertechnologien. Diese Technologien sind bereits in Entwicklung, haben es aber noch nicht auf den Markt geschafft. Beispielsweise wird es bald möglich sein, Wasserstoff zu verflüssigen oder chemisch an einen Trägerstoff zu binden und so größere Mengen zu tanken. Auch die Brennstoffzellensysteme werden stetig weiterentwickelt und sehr große Leistungen, wie sie Kreuzfahrtschiffe benötigen, sind in Zukunft denkbar. Ein paar Jahre wird das aber noch dauern.

Seid ihr selbst alle begeisterte Segler oder Sportbootfahrer?

Ja, tatsächlich sind wir alle Boots und Wassersport Fans! Wenn wir mal ein gemeinsames Wochenende für uns haben, fahren wir gerne in Maltes Heimat an die Ostsee zum Windsurfen. Aber auch hier auf den Berliner Gewässern leihen wir uns schon mal ein Segelboot aus. Eigentlich würden wir die Natur und die Gewässer auch gerne mit einem Motorboot erkunden, aber das wird erst so richtig Spaß machen, wenn die ersten Boote mit unserem leisen, nicht stinkenden und vor allem umweltfreundlichen Antrieb verfügbar sind ;)

Wir danken dem Team um Georg, Chris, Malte und Moritz und wünsche euch viel Erfolg dabei die Mobilität der Zukunft effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, denn davon werden wir alle profitieren.

Weitere Infos zu DAVY findet ihr bald unter der Webiste: www.davymarine.com

Foto: © Team DAVY