»Lastenräder für Fulda«

Lasten auf die Räder!

Wir wollen Menschen in Fulda und Umgebung, die CO2-frei mit dem Rad unterwegs sind, auch bei großen Einkäufen und kleinen Umzügen Unabhängigkeit vom Auto geben. Eine größere Präsenz von Lastenrädern in der Stadt wird immer mehr Leuten Mut machen, ganz ohne Auto auszukommen – und nebenbei zeigen, dass es außerdem noch Spaß macht, mit einem Lastenrad durch die Stadt zu kurven.

Darum geht es

Über ein Online-Ausleihsystem soll ermöglicht werden, dass auch andere Gruppen, Privatpersonen, Betriebe und Organisationen Lastenräder anschaffen und die Räder über das System allen Interessierten für den kostenfreien Verleih anbieten. Damit möchte das Projekte anregen, Ressourcen zu teilen statt sie nur für sich selbst zu horten. Je mehr Menschen aufs Rad und Lastenrad umsteigen, desto mehr werden wir Städte vom Autoverkehr zurückgewinnen – und mehr Straßenraum für das haben, was wirklich zählt: Spiel, Austausch, Schlendern und Verweilen.
Der kostenfreie Lastenradverleih soll zunächst mit einem in Innenstadtnähe stationierten E-Lastenrad beginnen und soll dazu beitragen, dass bald alle Fuldaerinnen und Fuldaer ein Lastenrad in ihrer Nähe haben, damit viele Menschen leicht und mühelos Zugang zu dem schönsten Transportmittel der Welt haben.

Amata über das Projekt

 

1. Wie genau sieht euer Projekt aus? Beschreibt es mit drei Worten.

Echt jetzt - mit drei Worten? Lastenräder für alle!

Aber ernsthaft: Mit unserem Projekt möchten wir, dass Menschen in Fulda und der nahen Umgebung jederzeit kostenlos E-Lastenräder online buchen und anschließend ausleihen können, um kleine Umzüge, große Einkäufe oder Kindertransporte mit dem Fahrrad erledigen zu können. Da viele Menschen nur ab und zu einmal große Dinge transportieren müssen, ist ein Verleihsystem sparsamer und ökologischer, als wenn sich nun jeder Haushalt ein eigenes Rad anschaffen würde. Obwohl das im Moment noch in weiter Ferne scheint, steht im Fulda der Zukunft in jeder Nachbarschaft ein oder mehrere Lastenräder zur Verfügung.

2. Wie seid ihr auf die Idee zu eurem Projekt gekommen? Warum braucht es euer Projekt?

Viele von uns nutzen neben den eigenen Füßen und dem öffentlichen Nahverkehr ausschließlich das Rad – und da gibt es immer wieder Situationen, bei denen ein normales Fahrrad an Transportgrenzen stößt. Beim Einkaufen für eine richtig große Party, beim Transport von Pavillon und Materialien für einen Infostand bis hin zum Sammeln von Spenden fürs Foodsharing: Ein Lastenrad käme für solche Situationen richtig gut!

3. Was wollt ihr verbessern oder ändern?

Indem in Fulda ganz praktisch deutlich wird, dass man auch Lastenräder für größere Transporte verwenden kann, möchten wir zeigen, dass es für viele Menschen gar nicht so schwer ist, auf das Auto zu verzichten. Wir möchten Lust darauf machen, mit unterschiedlichsten Lastenrädern mobil zu sein, und gleichzeitig Spaß am Lastenradfahren vermitteln. Gleichzeitig sind freie Lastenräder auch ein Beispiel für geteilte Ressourcen. Wenn wir Lastenräder – und in Zukunft vielleicht auch wieder mehr andere Dinge – teilen, statt sie immer privat und individuell anzuschaffen, dann gehen wir sorgsamer mit Ressourcen um – egal, ob es sich um Rohstoffe für die Herstellung von Gütern oder Platz für deren Aufbewahrung handelt. Und Dinge zu teilen und gemeinsam zu organisieren hat auch deshalb Zukunft, weil wir für ein gutes Leben auch wieder mehr kleinräumige Nachbarschaften und Netzwerke brauchen, in denen wir uns gegenseitig unterstützen.

4. Was war das Erste, was ihr gemacht habt?

Die Idee aus dem Kreis von Verkehrswende Fulda nahm erst so richtig durch den Kontakt mit Mitgliedern von Foodsharing Fulda an Fahrt auf – erst gemeinsam und durch den Austausch untereinander hatten wir dann genug Elan und Begeisterung, das Projekt zu starten.

5. Welche Schritte folgten? Gab es einen Plan?

Zuerst haben wir uns im Netz und bei Leuten, die ein ähnliches Projekt erfolgreich umgesetzt haben, über deren Vorgehensweise und das genaue Funktionieren ihres Projekts informiert, um deren Erfahrungen zu nutzen. Sowohl für das Sammeln von Spenden als auch das Finden von möglichen Verleihstellen für die Lastenräder haben wir immer wieder über unser Projekt berichtet und mit Einzelpersonen gesprochen.

6. Hattet ihr Startkapital? Wenn ja, wie habt ihr das akquiriert? Gab es Förderer neben der Starthilfe von »DIY. Dein Mobilitätsprojekt«?

Für eine finanzielle Förderung hatten wir bereits vor dem Crowdfunding-Versuch die Klimamanagerin der Stadt Fulda angesprochen. Nach Ende des Crowdfundings, das für uns leider nicht zu Spenden führte, erhielten wir eine provisorische Zusage, dass die Stadt uns in Höhe von 2000 Euro aus Agenda-2020-Mitteln fördern wird, die allerdings an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Der ADFC Fulda, der das Crowdfunding auch durch das Bereitstellen von Dankeschöns unterstützte, diskutiert ebenfalls einen Beitrag.

7. Gab es Kooperationspartner, mit denen ihr zusammengearbeitet habt? Wie habt ihr diese akquiriert?

Obwohl der offizielle Träger des Projekts Verkehrswende Fulda, eine Regionalgruppe des VCD, sein wird, ist das Projekt eine Gemeinschaftsarbeit, an der Aktive von Foodsharing Fulda und andere engagierte Einzelpersonen beteiligt sind. Viele der Kontakte, auf die wir angewiesen sind und durch die sich weitere Kooperationen ergaben, entstanden in einem Vernetzungstreffen am Ende der von Studierenden der Hochschule Fulda Anfang 2019 organisierten Nachhaltigkeitswochen.

8. Würdet ihr das Projekt noch einmal genauso starten? Was würdet ihr anders machen?

Sicher hätte man mit mehr Zeit, besserer Planung und noch mehr Mitstreiter_innen vieles besser machen können – aber die meisten von uns sind in mehreren Kontexten aktive Ehrenamtliche, die nur begrenzten Spielraum haben.