»Do it by bike«

Service für dein Rad 24/7

Wer kennt es nicht? Man packt seine sieben Sachen, steigt auf sein Rad und schon ist man unterwegs. Doch irgendwas stimmt heute ganz und gar nicht. Am Morgen war man noch so fit und fidel. Doch jetzt fällt einem das Treten schwer und das Rad bewegt sich nur mühsam vom Fleck. Schnell beginnt man an sich zu Zweifel und kritisiert die eigene Fitness. Doch zum Glück gibt es die anderen Radfahrer*innen, die nach einem geschulten Blick auf dein Rad dir den Tag retten. "Du hast einen Platten!". Mit diesem Wissen geht alles gleich viel leichter, denn die nächste Reparaturstation ist gleich um die Ecke und für jeden kostenfrei nutzbar. Für jeden Radfahrenden sind das Traumvoraussetzungen, doch aktuell noch zu selten Realität. Dies soll sich nun ändern. Mit einer kostenlosen und frei zugänglichen Reparaturstation möchten Frank und Carolin den Radverkehr vor Ort stärken und zum Nachmachen anregen. Erfahrt mehr über sie und ihr Projekt im folgenden Interview.

Darum geht es

Die Idee hinter dem Projekt ist schnell erklärt und eigentlich einfach umzusetzen. Denkt man sich! Doch tatsächlich gibt es noch viel zu wenig Orte, an denen Menschen ihre Räder schnell und einfach kostenlos reparieren können. Das Projekt »Do it by bike« möchte genau dies ändern und durch öffentlich zugängliche Fahrradstationen die Mobilität von Radfahrenden verbessern und andere zum Nachmachen anregen.

1. Wie genau sieht dein Projekt aus? Beschreibe es mit drei Worten.

Fahrradreparaturstation, 24/7, Hilfreich.

2. Wie seid ihr auf die Idee zu eurem Projekt gekommen? Warum braucht es dein Projekt?

Mit einer kostenlosen und frei zugänglichen Reparaturstation haben wir das Rad nicht unbedingt neu erfunden. Als ambitionierte Radfahrer*innen in Brandenburg an der Havel arbeiten wir allerdings schon länger für eine fahrradfreundliche Stadt und können mit diesem Angebot nun wirklich Argumente für den Radverkehr schaffen. Wir haben schon lange die Idee einer kostenlosen und frei zugänglichen Fahrradreparaturstation und haben uns dabei vor allem von anderen Städten inspirieren lassen.

3. Was willst du verbessern oder ändern?

Unsere Hoffnung ist es, diesen Dominoeffekt weiterzugeben und andere Aktive damit anzustoßen. In unserer Stadt wollen wir aufzeigen, wie die „Stadt von morgen“ zukunftsfähig gestaltet werden kann. In unserem Engagement als Privatpersonen machen wir automatisch auch Druck auf die Politik, weil wir aktive Beteiligung einfach vorleben. Mit unserer Hilfe zur Selbsthilfe schaffen wir ein Angebot für ein breites Spektrum an Nutzer*innen. Die Station ist zugänglich für Alle: für Jung & Alt, Studierende, Anwohner*innen, Eltern mit Kinderwagen, Senior*innen mit Rollator, Rollstuhlfahrer*innen und und und... Die neu geschaffene Infrastruktur hat das Potential alltägliche Mobilitätsgewohnheiten aufzubrechen und mehr Leute zum Radfahren zu motivieren.

4. Was war das Erste, was du gemacht hast?

Ich erinnere mich noch an einen Beitrag der Satire-Sendung Extra3 zu einer Fahrradreparaturstation an der Hochschule Kiel (lacht). Tatsächlich hatte der Beitrag auch wieder die schon länger vorhandene Idee auf den Plan gerufen. Daraufhin bin ich direkt in die Recherche eingestiegen und habe parallel dazu Kontakt zu verschiedenen Partner*innen aufgenommen. Dazu gehörte ein bereits bestehendes Netzwerk aus öffentlichen (Bildungs-) Einrichtungen in Brandenburg sowie neue Kontakte von Projekten, die bereits eine solche Station umgesetzt haben (z.B TU Braunschweig).

5. Welche Schritte folgten? Gab es einen Plan?

Als nächstes suchten wir den Austausch mit Studierenden der Technischen Hochschule Brandenburg und dem dortigen ASTA. Auch wenn uns die Situation vor Ort als Radfahrende recht gut bekannt schien, betrieben wir auch weiterhin Recherche zum aktuellen Stand der Fahrradförderung in der Stadt. Von der Hochschule selber bekamen wir eine Absage für eine gemeinsame Kooperation. Erst der ASTA der TH vermittelte uns einen Kontakt, über den wir eine Fläche für die Errichtung finden konnten. Nachdem uns durch das Studentenwerk eine Fläche zugesagt wurde, wuchs die Motivation das Projekt nun auch wirklich zu realisieren. Der nächste Schritt war der Entwurf eines Finanzplans.

6. Hattest du Startkapital? Wenn ja, wie habt ihr es akquiriert? Gab es Förderer neben der Starthilfe von »DIY. Dein Mobilitätsprojekt«? 

Ja, tatsächlich gab es die Bereitschaft zu kleinen Privatspenden. Zusätzlich bekamen wir eine finanzielle Unterstützung durch den ASTA der TH Brandenburg

7. Gab es Kooperationspartner, mit denen ihr zusammengearbeitet habt? Wie habt ihr diese akquiriert?

Das Studentenwerk haben wir direkt über einen Ansprechpartner kontaktiert. Auch den ökologischen Verkehrsclub VCD konnten wir über eine allgemeine Anfrage an den Landesverband Brandenburg für das Projekt gewinnen.

8. Würdest du dein Projekt noch einmal genauso starten? Was würdest du anders machen?

Mit der Beantwortung dieser Frage muss ich noch ein wenig warten. Zunächst möchten wir sehen, wie die Station angenommen wird.